Nicht selten ist der Sommer der Zeitraum der sportlichen Großereignisse: Fußball-WM bzw. -EM, Olympische Sommerspiele, Wimbledon-Tennisturnier, Tour de France etc. Diesen Sommer fand zum Beispiel die Fußball-Frauen-WM in Frankreich statt, wo Deutschland leider im Viertelfinale gegen Schweden gescheitert ist. Außerdem finden jährlich im Sommer Großereignisse wie zum Beispiel das Tennisturnier in Wimbledon oder die Tour de France statt. Die Olympischen Sommerspiele hingegen gibt es nur alle vier Jahre. Somit sind diese unter den vielen Sportereignissen ein Höhepunkt für sich. Dieses Jahr werden diese zwar nicht ausgetragen, aber im kommenden Sommer ist es wieder soweit.
Als Paulus den ersten Brief inklusive obigem Vers an die Gemeinde in Korinth geschrieben hat, fanden die Olympischen Spiele bereits alle vier Jahre statt. Parallel zu den Olympischen Spielen gab es noch weitere große Sportevents, die sich regelmäßig ereignet haben. Eines dieser Events waren die so genannten Isthmischen Spiele, die alle zwei Jahre in Korinth durchgeführt wurden. Diese Spiele wird Paulus gekannt und höchstwahrscheinlich auch selber einmal besucht haben. Den Menschen in Korinth waren sie in jedem Fall gut vor Augen. Bei den Isthmischen Spielen in Korinth gab es unterschiedliche Laufdisziplinen über verschiedene Distanzen. Bei all diesen Laufdisziplinen gab es eine Gemeinsamkeit: Einer wurde letztlich der Sieger und hat den Siegespreis erhalten. Häufig wurde dafür als Auszeichnung symbolhaft ein Lorbeer- oder Pinienkranz überreicht. Wer solch einen Siegeskranz erhalten wollte, musste über einen langen Zeitraum hart trainieren, um dann beim Wettkampf entsprechend vorbereitet zu sein und gewinnen zu können.
In diesem Wissen schreibt Paulus den oben genannten Vers an die Gemeinde in Korinth. Er ermutigt die Christen dazu, dass sie in ihrem Leben Gott mit ganzem Herzen und voller Kraft nachfolgen sollen – und das nicht nur für eine kurze Zeit, sondern über einen langen Zeitraum. Die Athleten, die sich für einen Wettkampf vorbereiten, tun dies auch über einen sehr langen Zeitraum: Trainingspläne werden erstellt und umgesetzt, die Ernährung wird umgestellt, der Schlafrhythmus wird angepasst. Wie diszipliniert man gewesen ist, sieht man dann bei Events wie z.B. den Olympischen Spielen. Und genauso sollen die Christen sich durch ihre Disziplin in der Nachfolge Jesu Christi auszeichnen.
Was bedeutet das für uns? Was Paulus damals den Christen in Korinth mitgegeben hat, gilt auch für uns heute noch genauso. Wie sieht es in deinem Leben mit der Nachfolge von Jesus Christus aus? Bist du mit Feuer für Jesus unterwegs? Dies kann man bei sich selber durch verschiedene Parameter prüfen: Bete ich gerne und mit Leidenschaft? Bin ich Feuer und Flamme dafür, die gute Nachricht den Menschen weiterzugeben, die Jesus noch nicht angenommen haben? Möchte ich das Wort Gottes immer besser kennenlernen und täglich darin lesen? Ich persönlich erlebe mein Leben mit Jesus immer wieder als Auf und Ab. Mitunter erlebe ich mich selber so, dass ich gerne und mit Feuer für Jesus unterwegs bin. Und dann folgt wieder eine trockenere Zeit, in der dann häufig auch meine Bequemlichkeit siegt und wichtige geistliche Disziplinen, wie zum Beispiel das Gebet, vernachlässigt werden. Ich bin überzeugt, dass ein Schlüssel, um auf dem Weg mit Jesus mit Feuer und Leidenschaft unterwegs sein zu können, die Disziplin ist. Ich glaube, dass Gott uns bei einer gewissen Disziplin auch das Feuer dazu schenkt, um ihm mit ganzem Herzen nachzufolgen. Schließlich können wir dies nicht komplett aus unserer Kraft tun. Gott wird uns so, wie er es für richtig hält, auf diesem Weg beistehen und seinen Geist wirken lassen. Deshalb sollen wir alles in unserer Kraft Stehende dazu beitragen, um diszipliniert mit Jesus zu leben. Was man auf diesem Weg der Disziplin vermeiden sollte, sind zu steife Routine und übermäßiges Durchpowern, was dann im Burnout enden kann. Alles soll in einem vernünftigen Rahmen und mit einer gesunden Abwechslung stattfinden – aber vor allem mit eiserner Disziplin und Feuer für Jesus. So wie Athleten für einen Wettkampf trainieren, so wollen wir echte Nachfolge trainieren!