In diesem Monat dürfen wir ein historisches Datum feiern: Die Mauer ist gefallen! Knapp über 28 Jahre stand diese Mauer, die unser nun vereinigtes Deutschland geteilt hat. Sie war die sichtbarste Erscheinung des sogenannten „Eisernen Vorhangs“, welcher überwiegende Teile Europas während der Zeit des Kalten Krieges in zwei Lager gespalten hatte. Aber am 9.November 1989 ist das passiert, was kaum einer für möglich gehalten hätte: Die Mauer ist gefallen! Dies führte dann schließlich am 3.Oktober 1990 zur deutschen Wiedervereinigung.
Das ist alles nun schon 30 Jahre her. Ich gehöre zu dem immer weiter anwachsenden Teil der Bevölkerung, der Deutschland überhaupt nicht mehr als geteiltes Deutschland erlebt hat. Aus Erzählungen habe ich erfahren, dass viele Deutsche vor dem Mauerfall nicht mehr wirklich an ein vereinigtes Deutschland geglaubt haben. Aber heutzutage ist dies Realität und für die junge Generation eine absolute Selbstverständlichkeit.
Die Auswirkungen der Mauer auf das Leben der Deutschen waren enorm. Es war nahezu unmöglich, Kontakte zu Menschen aus dem anderen Teil Deutschlands zu pflegen. Außerdem war es bei sportlichen Wettkämpfen wie z.B. der Fußball-WM 1974 so, dass Deutschland mit zwei Mannschaften angetreten ist. Und bei eben jener Fußball-WM 1974 kam es so, wie es kommen musste: Die BRD und die DDR wurden in eine Vorrundengruppe gelost. Die gewöhnlichen Fußballfans der DDR durften nicht einmal zum Spiel nach Hamburg reisen. Lediglich 1500 Zuschauer, die von der Staatssicherheit der DDR monatelang überprüft wurden, durften zum Spiel anreisen – Hunderte davon waren inoffizielle Mitarbeiter der Stasi.
Aus heutiger Perspektive waren dies wirklich unvorstellbare Zustände. Und es gibt noch vieles mehr, was man an dieser Stelle über die damaligen Zustände ergänzen könnte. Umso mehr dürfen wir nun dankbar sein und staunen, dass die Mauer dann letztendlich am 9.November 1989 gefallen ist. Viele Menschen haben in der damaligen Zeit lange für dieses Wunder gebetet. Und dann hat Gott das Wunder der Öffnung der Mauer geschenkt. Wir als Christen dürfen sicher sein, dass Gott als souveräner Herrscher die Weltpolitik in seinen Händen hält, auch wenn dies für uns nicht immer so aussehen mag. Aber letztlich hält Gott die Fäden in der Hand.
In diesem Zusammenhang ist Gottes Auftrag an uns, dass wir als Christen für die Regierung beten, denn die Regierung benötigt unser Gebet! Ich bin überzeugt, dass die Gebete vor gut 30 Jahren einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet haben, dass es in Deutschland letztlich zur Wiedervereinigung gekommen ist. Es will manchmal nicht in meinen Kopf hinein, dass Gott uns als Menschen das Gebet als Waffe und als Auftrag gegeben hat. Gott hat die Macht, alles zu tun und zu lassen, wie er es will. Aber er möchte gebeten werden, und das Gebet von Menschen hat Auswirkungen auf die Wirklichkeiten in dieser Welt. Ich werde dies nie zu 100% begreifen können. Aber der Auftrag an uns Christen bleibt klar und deutlich: Gott will, dass wir beten! Und nach den oben stehenden Versen ist es sein Auftrag an uns, dass wir für die Menschen, die unser Land regieren, beten sollen.
Daher ist es mein Anliegen für uns als Gemeinde, dass wir diesen Auftrag in angemessener Art und Weise ausführen. Es ist mit das Beste, was wir für unsere Regierung tun können. Lasst uns daher beten, dass die Regierung unseres Landes die nötige Weisheit von Gott erfährt, und dass dem Wort Gottes im politischen Alltag die höchste Priorität geschenkt wird.
Ich wünsche euch allen einen schönen und gesegneten November, in welchem unsere Regierung durch unsere Gebete viel Segen erfahren möge!
Matthias Lederich