Besitzt ihr Gegenstände aus Gold? Eheringe oder geerbte Schmuckstücke von den Großeltern sind zwei Beispiele, um Gegenstände aus Gold zu besitzen. In der Regel sind es edle Gegenstände wie Ringe oder Ketten. Bei solch wertvollen Schmuckstücken ist es so, dass ihr genauer Wert von ihrem Goldanteil bestimmt wird. Je höher dieser Anteil ist, desto wertvoller und teurer ist der Gegenstand.
Gebräuchliche und zum Beispiel für Eheringe gängige Anteile an Gold sind 333, 585 oder 750 Promille (das sind 33,3%, 58,5% und 75%). Der Rest besteht aus anderen Metallen, die dann bewusst in den Ring untergemischt werden. Um hingegen reines Gold zu erhalten, muss der Gegenstand in einem Schmelzvorgang erhitzt und von seinen unreinen Anteilen gereinigt werden. Eine Reinheit von 100% kann faktisch allerdings nicht erreicht werden, deshalb wird das sogenannte Feingold – dies ist das Gold mit dem höchstmöglichen Goldanteil – mit einem Wert von 999 Promille (also 99,9%) angegeben.
In Psalm 119 bezeichnet der Verfasser jedes Wort von Gott als geläutert und rein. Das, was wir Menschen beim Gold nicht erreichen können – nämlich eine Reinheit von 100% – ist bei Gott und seinem Wort an uns anders. Gottes Worte sind nämlich vollkommen rein und ohne Anteile, die da nicht hingehören. Es gibt unterschiedliche Wege, wie Gott uns sein Reden mitteilen möchte. Besonders gerne tut er dies aber durch sein offenbartes Wort, also durch die Bibel.
In den vergangenen Wochen durfte ich mehrere Momente erleben, wo es mir wie dem Schreiber des Psalmes 119 ergangen ist, der die Worte Gottes liebgewonnen hat. In der Jugend haben wir uns unter anderem mit zwei unterschiedlichen Texten auseinandergesetzt, die im Umgang herausfordernd sind: 1.Tim 2,8-15 (Lehrtätigkeit der Frau) und 1.Kor 11,2-16 (Frage nach der Kopfbedeckung). Die Auseinandersetzung mit diesen Stellen war äußerst spannend und hat auch dazu geführt, dass wir mögliche Perspektiven zum Umgang mit diesen Stellen finden konnten. Bei der erstgenannten Stelle haben wir uns hierbei auch von einem Pastorenkollegen einer anderen Kreisgemeinde helfen lassen, weil dieser sich schon einmal im Rahmen seiner Masterarbeit ausführlich damit auseinandergesetzt hatte, wovon wir als Jugend sehr profitieren konnten. Mal wieder ist mir bewusst geworden, wie „rein und geläutert“ das Wort Gottes wirklich ist. Die innerbiblischen Zusammenhänge, die Logik der Bibel, der rote Faden in der Schrift, das Eintauchen in die Hintergründe – all das lässt mir immer wieder deutlich werden, dass wir da nicht einfach nur ein Buch, sondern die Botschaft Gottes an uns in Händen halten. Die Beschäftigung mit der Bibel führt zur Begeisterung über die Bibel – zumindest habe ich dies so erlebt und ich glaube, dass es vielen Leuten aus der Jugend auch so geht. Ich stelle immer wieder fest, dass Gott es belohnt, wenn wir uns auf sein Wort und die damit verbundenen Herausforderungen einlassen. Dieses Erleben wiederum festigt gleichzeitig auch den Glauben an Gott und sein Wort.
Daher halte ich es für ungemein wichtig, dass wir uns ernsthaft und intensiv mit Gottes Wort auseinandersetzen – und zwar mit dem gesamten Wort Gottes. Wenn wir glauben, dass jedes einzelne Wort im Wort Gottes rein und geläutert ist, dann sollen wir einzelne Abschnitte auch nicht vernachlässigen. Wir werden nicht immer alles verstehen können. Dies sollte aber keine Ausrede sein, um bestimmte Teile der Bibel zu ignorieren.
Deshalb möchte ich uns Mut machen, dass wir uns intensiv mit dem Wort Gottes beschäftigen und dieses auch in die Tat umsetzen. Bei der reinen Theorie darf es nicht bleiben, sonst verfehlen wir den Sinn des Wortes Gottes. Um aber ein gutes Zeugnis für Gott in dieser Welt sein zu können, ist es notwendig, dass wir uns in seinem Wort auskennen und dieses zum Maßstab unseres Handelns machen. Daher ist es mein Wunsch für dich, dass du die Liebe zum Wort Gottes nie verlieren mögest und auch in herausfordernden Zeiten an diesem dranbleibst – an dem zu 100% reinen Wort.
Ich wünsche euch einen gesegneten und vom Wort Gottes geprägten Oktober!
Matthias Lederich