Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus. Phil 3,13-14
Liebe blickpunkt-Leser!
Kennt sich jemand von euch mit Segeln aus? Ich muss zugeben, ich habe eigentlich überhaupt keine Ahnung und saß in meinem Leben noch nicht einmal in einem Segelboot, wenn ich mich richtig erinnere. Neulich bin ich allerdings auf ein paar super interessante Begriffe und Taktiken gestoßen, wie sich Segler den Wind auch unter ungünstigen Bedingungen zunutze machen, um an ihr Ziel zu kommen. Es kann nämlich sein, dass das anzusteuernde Ziel genau in der Richtung liegt, aus der der Wind gerade bläst. Eine sehr ungünstige Ausgangslage, denn im Wind flattern die Segel wie wild, und das Boot kommt überhaupt nicht vorwärts.
Es muss also trotz vermeintlicher Widersprüchlichkeit, ein anderer Kurs gewählt werden und sich der Winkel zwischen Boot und Wind ändern. Der kleinste noch segelbare Winkel wird „hart am Wind“ genannt. Wie groß dieser genau ist, hängt vom Schiffstyp ab. Bei modernen Booten beläuft er sich oft auf 30-45°. Diesen Kurs muss das Boot einschlagen, um überhaupt erstmal irgendwie in die richtige Richtung zu fahren, auch wenn es dann zunächst so aussieht, als ob es rechts oder links am Ziel vorbeifahren wird. Ein wichtiges Manöver, was dann ins Spiel kommt, nennt sich „kreuzen“. Hatte man das Boot zunächst auf den hart-am-Wind-Kurs links vom Ziel gebracht, wechselt man nun die Seite und steuert die Richtung rechts vom Ziel an. Wiederholt man dies ein paar Mal, so erreicht das Segelboot dann doch sein Ziel durch diesen Zickzackkurs.
Vielleicht geht es euch wie mir, und ihr habt mit Segeln auch nicht viel am Hut. Wir haben vielleicht keine Ziele vor Augen, die wir mit einem Segelboot erreichen wollen, aber es gibt mit Sicherheit andere Ziele, z.B. im Berufsleben, familiär, im geistlichen Leben etc. Vielleicht ist es die nächste Sprosse auf der Karriereleiter, die Schulden abzuzahlen, gesund zu werden, körperliche Fitness, gute Freunde zu finden, … Berater und Coaches raten dazu, sich Ziele zu setzen, diese aufzuschreiben und am besten noch gleich einen Strategieplan dazu, auf welchem Weg man das Ziel erreichen möchte. Es ist gut, sich Ziele zu stecken, um sich nicht zu verzetteln.
Auch in Gottes Wort erscheint dieser Begriff häufig, z.B. in Offenbarung 22,13. Hier sagt Gott: „Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Ursprung und das Ziel aller Dinge.“ Oder in dem Vers oben aus Philipper 3, wo Paulus davon redet und uns ermutigt, den Blick auf das Ziel gerichtet zu halten und ihm mit aller Kraft entgegenzulaufen. Das kann auch bedeuten, unter Umständen mal einen Zickzackkurs einzuschlagen. Entscheidend ist, das Ziel fest im Blick zu behalten und ihm näher zu kommen. Ich habe mir vorgenommen, mir regelmäßig Zeit zu nehmen und diese Dinge mit Jesus zu besprechen. Was sind meine Ziele gerade? Auf welchem Kurs bin ich? Ist das noch der richtige? Sind meine Ziele auch Gottes Ziele? Welche Ziele hat er? Ist es vielleicht Zeit für ein neues Ziel? Möge Gott uns auf unseren Wegen leiten und versorgen und uns dabei helfen, ihn stets fest im Blick zu haben.
Ich wünsche euch einen gesegneten Juni und Juli,
Jennovi