„Veränderung ist das Endresultat allen Lernens.“
Der Pädagoge Leo Buscaglia spricht in diesem Zitat auch das Ergebnis von Jüngerschaft an. Wenn wir bei Jesus in die Lehre gehen, dann ist Veränderung das Resultat des Lernens von diesem Jesus. Doch nicht für alle ist Veränderung etwas Positives, weil es bedeuten kann, dass wir vielleicht Liebgewonnenes aufgeben müssen. Andere hingegen sehnen sich nach Veränderung, weil sie raus wollen aus ihrem Alltagstrott und vielleicht auch aus schlechten Mustern. So ist oft die Haltung zum Lernen und auch die Herangehensweise unterschiedlich. Wenn die Sehnsucht nach Veränderung groß ist, dann will man die Veränderung oft schnell und neigt sogar dazu, diese zu erzwingen. Bei denen, die das Gewohnte lieben und Veränderungen nicht so positiv gegenüberstehen, ist die Lernmotivation dann vielleicht auch schwächer ausgeprägt oder beschränkt sich auf Sammeln von Wissen. Das hat dann zur Folge, dass wirkliche und tiefgreifende Veränderung gar nicht erst eintritt. Jesus lädt uns ein, nicht nur bei ihm, sondern mit ihm zu lernen. „Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch abmüht und belastet seid! Bei mir werdet ihr Ruhe finden. Nehmt das Joch auf euch, das ich euch gebe. Lernt von mir: Ich meine es gut mit euch und sehe auf niemanden herab. Dann wird eure Seele Ruhe finden. Denn mein Joch ist leicht. Und was ich euch zu tragen gebe, ist keine Last“. Matthäus 11, 28–30
Jesu Einladung richtet sich an alle, die von den Versuchen der Nachfolge ausgelaugt sind, weil sie es versucht haben, aus eigener Kraft Veränderung hervorzubringen. Jesus ruft in die Lehre an seiner Seite. Dabei wirkt es fast schon widersprüchlich, dass er uns verspricht, dass wir Ruhe finden und gleichzeitig unter ein Joch ruft. Jesus lädt uns ein, auf seine Art Leben zu lernen, und dafür stellt er sich selbst zur Seite, leitet uns an. Er lernte vom Vater aus der Beziehung zu ihm, weil er nur tat, was er den Vater tun sah. So ruft er auch uns nicht nur in eine Lerngemeinschaft, die aus Unterricht besteht. Er ist kein Lehrer, der im Distanzunterricht nur Aufgabenblätter verteilt, sondern durch seinen Geist immer wieder bei uns anklopft, damit wir mit ihm Gemeinschaft haben. In dieser Gemeinschaft und in diesem Vertrauen wird er auch Dinge ansprechen, die in unserem Leben Veränderung brauchen. Aus der Beziehung, die wir im Abendmahl, im Hören auf sein Wort, im Dienst mit ihm und in der Gemeinschaft mit seinen Kindern haben, lernen wir nicht nur über ihn, sondern ihn selbst kennen. Wir lernen, dass wir nicht allein sind, und dass Gott es gut mit uns meint. Wir erfahren, dass er uns trägt, befähigt und freisetzt, und das bringt Vertrauen in diesen guten Gott hervor. In dieser Art von Lernen geht es nicht um Wissen, sondern um die Vertiefung einer Beziehung, deren Ergebnis eine Veränderung der Person ist. Durch die Lehre bei Jesus werden wir verwandelt in sein Bild (2. Korintherbrief 3,17) und werden ihm immer ähnlicher, ohne dass wir dabei ausbrennen. Darum lasst uns gemeinsam von und mit ihm lernen!
Herzliche Grüße
Johann Schick