Einsamkeit macht krank! Zu dieser Erkenntnis sind Menschen schon vor sehr langer Zeit gekommen und neueste wissenschaftliche Untersuchungen haben die gesundheitlichen Auswirkungen von Einsamkeit bestätigt. In einer Studie von Julianne Holt-Lunstad in 2015 wurde herausgefunden, dass bei Menschen, die sich dauerhaft isoliert fühlen, das Sterberisiko um 26 Prozent steigt. Und bei tatsächlich permanent Alleinlebenden sogar um 32 Prozent. Laut Studie können einsame Menschen auch dazu neigen, ihr Umfeld eher als feindselig und unsicher wahrzunehmen. Im Grunde wird bestätigt, was im Schöpfungsbericht schon gesagt wurde: „Und Gott, der HERR, sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei…“ (Genesis 2,18)
Nach 2 Jahren, in denen die Pandemie das gesellschaftliche und gemeindliche Leben stark verändert hat, betrifft Einsamkeit mehr Menschen als vorher. Schon vor der Pandemie war in Deutschland jeder zehnte Deutsche von Einsamkeit betroffen und durch Lockdowns, Angst vor Ansteckung oder Auseinandersetzung hat sich diese Statistik nicht verbessert.
Im Evangelium von Jesus haben wir eine Lösung für diese Pandemie der Einsamkeit. Gott greift durch die Erlösung in Jesus ein und schafft zunächst eine Verbundenheit zu ihm (2.Kor 5,18+19). Es ist eine Beziehung, die durch keine menschliche Beziehung ersetzt werden kann, die uns verändert und in menschlichen Beziehungen zum Ausdruck findet.
Wir als Christen sind durch Jesus nicht nur mit Gott verbunden, sondern durch seinen Geist miteinander. Unsere Einheit wird zusammengehalten durch den Frieden, den Jesus am Kreuz erkauft hat. Es ist unsere Verantwortung, Verbundenheit, die Jesus durch sein Tun
erstellt hat, nicht durch unser Tun zu zerstören. So wie Paulus es rät, sollen wir den Fokus darauf legen, was uns eint: „Ihr seid ein Leib, und ein Geist lebt in euch. So ist es ja auch eine Hoffnung, zu der Gott euch berufen hat. Es gibt nur einen Herrn, einen Glauben und eine Taufe. Und ebenso nur einen Gott, den Vater von allem. Er steht über allem, wirkt durch alles und erfüllt alles.“ (Epheser 4,4-6) Die Verbundenheit mit Christus eint uns und bestimmt unseren Umgang miteinander.
Ich möchte uns ermutigen, dass auch wir in dieser schwierigen Zeit darauf schauen, wer uns verbindet und was uns eint. Wir haben in dem, was Jesus für uns getan hat, eine Gemeinschaft geschenkt bekommen, wonach sich viele Menschen sehnen und deren Abwesenheit krank macht. So lasst uns miteinander beten, dass Gott uns die Größe dieses Geschenks wieder neu vor Augen hält. Und lasst uns dafür eintreten, dass wir wieder neu in den Genuss dieses wertvollen, heilsamen und für uns notwendigen Geschenks der Verbundenheit mit Gott und seinen Kindern kommen.
Johann Schick