Wendet euer Herz wieder dem HERRN zu und dient ihm allein! 1. Sam 7,3
Ich gehe mal davon aus, dass die meisten von euch schon mal ein Navigationssystem benutzt haben. Dieses hat die Aufgabe, den Autofahrer bei der Autofahrt sicher ans Ziel zu bringen, indem es den Weg Schritt für Schritt anzeigt. Ich jedenfalls habe schon häufig auf die Dienste von Navigationssystemen (inkl. Google Maps) zurückgegriffen und bin in der Regel gut an meinem Ziel angekommen. Da mein Orientierungssinn ziemlich schwach ausgeprägt ist und ich eine echte Begabung habe, mich zu verirren, war ich schon häufig auf das Navigationssystem angewiesen, um an meinem Ziel anzukommen. Wenn man unterwegs mal nicht aufpasst und eine Abzweigung verpasst, dann hat das Navigationssystem in der Regel relativ schnell eine Alternativroute parat. Wenn man sich jedoch ungeschickt verfahren hat, dann gibt es nur eine Möglichkeit und das Navigationssystem sagt: „Wenn möglich, bitte wenden!“
In eine derart verzwickte Situation, so dass nur noch eine volle Wende weiterhilft, hatte sich das Volk Israel nicht nur einmal hineinmanövriert. Der obenstehende Vers ist ein Satz, den Samuel zum Volk Israel sagt. In den Jahren und Jahrzehnten zuvor hatte sich das Volk Israel weitestgehend von Gott abgewendet. Sie handelten nach ihren eigenen Maßstäben und verloren dabei auch die Bundeslade, welche stellvertretend für die Anwesenheit Gottes im Volk stand. Unter den Priestern des Volkes Israel herrschten schlimme Zustände, so dass Gott die Priester schwer bestraft hatte. Es dauerte über zwanzig Jahre, bis das Volk festgestellt hatte, dass es sich wieder Richtung Gott orientieren sollte. Es tat ihnen leid, dass sie von Gott abgefallen waren, und darüber trauerten sie. In dieser Situation sagt Samuel den oben abgedruckten Vers: „Wendet euer Herz wieder dem HERRN zu und dient ihm allein!“ Die Israeliten waren nämlich weit von ihrem Weg abgekommen. In ihren Wohnsitzen hatten sich viele Bilder von fremden Göttern eingeschlichen. Ihr Lebensstil war nicht auf den einen Gott Israels ausgerichtet. Da half nur noch die volle Wende, zurück Richtung Gott.
In unserem Leben heute kann es auch schnell passieren, dass wir eine Ausfahrt Richtung Gott verpassen. Dies kann ganz unauffällig und unbemerkt vonstattengehen. Und schon bewegt man sich Schritt für Schritt von den Maßstäben Gottes weg und vernachlässigt den Weg, um Gott mit ganzem Herzen nachzufolgen. Dann wäre es manchmal hilfreich, wenn unser persönliches Navigationssystem in uns aufleuchten und folgendes sagen würde: „Bitte wenden Sie ihr Herz wieder dem HERRN zu und dienen Sie ihm allein!“
Ich bin überzeugt, dass Gott uns Hinweise gibt, wenn wir dabei sind, uns von ihm zu entfernen. In der Regel passiert dies aber nicht derart direkt, dass unser Inneres in uns den eben genannten Satz ausspricht. Wichtig ist, dass wir eine gewisse Sensibilität und Selbstreflexion aufbringen, um uns stets zu hinterfragen und unser Handeln immer wieder neu auf Gott auszurichten; denn Gott wünscht sich, dass wir uns stets ihm zuwenden und ihm allein dienen.
Ich möchte uns alle, mich einschließlich, dazu ermutigen, dass wir unsere inneren Navigationssysteme stets auf Gott ausrichten und regelmäßig kontrollieren. Je schneller wir bei einer verpassten Ausfahrt reagieren, desto eher und einfacher können wir wieder Richtung Gott unterwegs sein, ohne dass wir unserem Leben eine volle Wende verpassen müssen. Und wenn mal eine volle Wende notwendig sein sollte, dann möchte ich auch dazu ermutigen. Wir dürfen wissen, dass Gott uns stets begleitet und uns auf unseren Irrwegen nicht alleine lässt. Aber um in Richtung Gott unterwegs zu sein, müssen wir bereit sein, uns von Gott auf seine Wege führen zu lassen – sei es bei einer verpassten Ausfahrt oder einer 180 Grad Drehung.
Ich wünsche euch allen einen guten und gesegneten März, in welchem unsere inneren Navigationssysteme so gut wie möglich auf Gott ausgerichtet sein mögen!
Matthias Lederich