Morgens 7.45 Uhr,
ich mache mich auf den Weg in unsere Gemeinde. Es ist noch manches einzuladen für den Extertaler Familientag. Vor der Haustür begrüßen mich schon die Sonne und der strahlend blaue Himmel. Besser kann der Tag nicht beginnen. Angekommen im Gemeindehaus bin ich lange nicht der Erste.
Viele helfende Hände sind schon aktiv, denn auch die Auslandshilfeaktion findet an diesem Samstag statt. Ich bin das erste Mal an diesem Tag innerlich bewegt. Einfach genial, dass wir diese Aktion durchführen dürfen. Die „Pakete zum Leben“ und auch die Kleiderspenden helfen vielen Menschen in Osteuropa. Damit bewegen wir etwas.
8.30 Uhr.
Inzwischen habe ich meine Sachen eingeladen und fahre hoch in den Ort zu unserem Stand am Extertaler Familientag. Dort stehen die Pavillons schon längst und fleißige Helfer haben den ersten Kaffee gekocht. Schnell sind alle Aufsteller und Werbematerialien platziert. Es gibt schon erste Gespräche mit den Austellern neben uns. Man kennt sich. Und ich merke, es ist gut, dass wir hier sind.
10.30 Uhr:
Unsere Kindermitarbeiter haben sich längst in Stellung gebracht. Der Schminkstand wird eröffnet. Ich kann es kaum glauben, welche Anziehungskraft die Aktion auf die Kinder hat und nicht nur auf die Mädchen. In Scharen rücken die Kleinen an. Ca. 20 verschiedene Motive haben sie zur Auswahl, und es ist für jeden was dabei. Direkt daneben gibt es noch die Möglichkeit, beim „Säckchenspiel“ seine Treffsicherheit unter Beweis zu stellen. Während die Kinder sich amüsieren, können sich die Erwachsenen unterhalten und Kaffee trinken.
Man kommt ins Gespräch über dies und das, die Kinder, oder auch unsere Gemeinde. Manche bleiben stehen und schauen sich unsere Litfaßsäule an. Auf ihr sehen die Passanten Bilder aus unserem Gemeindealltag. Während ich selbst etwas dazu erkläre, bin ich wieder selbst bewegt. Was hat Gott uns doch mit dieser Gemeinde geschenkt. Wie viele gute und tiefe Freundschaften gibt es da. Wie viel liebevolles Engagement ist da seit Jahren vorhanden!
14.00 Uhr:
Inzwischen kommen immer mehr Besucher. Bei dem wunderbaren Wetter zieht es viele Familien ins Freie, und es ist für jeden etwas dabei. Von Essensständen über den Chorauftritt der Kindergartenkinder, die Musik und Tanzeinlagen, bis hin zu den verschiedenen Ständen der Extertaler Vereine, Parteien und Kirchen. Und wieder bewegt mich, was ich da sehe. So viel gutes, ehrenamtliches Engagement, so viel Einsatz auch für die Menschen an diesem Ort, wir dürfen dankbar sein für diese Ortsgemeinschaft.
15.00 Uhr.
Mir fällt auf, wie viele Freunde und Mitarbeiter der FeG plötzlich am Stand anwesend sind. Eigentlich gibt es vier Schichten mit jeweils drei Mitarbeitern. Aber da niemand direkt nach Hause geht, ist richtig was los bei uns. Kaffee wird nun schon zum vierten Mal gekocht, und die Werbegeschenke werden gut angenommen, besonders der kleine Einkaufschip mit LED – Leuchte und Aufschrift: „Du bist das Licht der Welt“. Und ich denke, ja das sind wir auch. Für uns als Gemeinde mag dieses Miteinander, die gegenseitige Unterstützung und Herzlichkeit irgendwie ganz normal sein, aber für viele ist sie das nicht. Nicht alle Menschen haben ein funktionierendes soziales Netz oder eine intakte Familie, die sie trägt, und manche müssen allein kämpfen im Alltag. Und wieder merke ich: Gut, dass wir hier sind. Gott liebt die Menschen unseres Ortes. Er kennt sie alle, und sie sind ihm wichtig. Gerade die Kinder und Familien, in ihren vielleicht herausfordernden Lebenssituationen, aber auch die Älteren, die sich über ein Gespräch besonders freuen.
17.00 Uhr.
Der Extertaler Familientag geht zu Ende. Es war ein wirklich schöner Tag. Und zum Schluss denke ich: Gut, dass es Gemeinde gibt. Es war die Willow Creek Gemeinde in den USA, die einmal folgenden Satz zur Grundlage für ihre Arbeit machte: „Wir glauben, dass die Ortsgemeinde die Hoffnung der Welt ist.“ Ich glaube das auch, und ein wenig davon war heute zu sehen!
Euer Bastian Meyer