Aufgrund der veränderten Bedingungen durch die Corona-Krise war es für uns sowohl mit der Jugend als auch mit dem Teenkreis nicht mehr möglich, dass wir uns in der Gemeinde treffen konnten. Von einer Woche auf die andere hieß es plötzlich: Treffen verboten!
Infolgedessen war Kreativität gefragt: Zunächst gab es zwei kurze Videoandachten, bevor wir dann gemeinsam als Jugend und Teenkreis ein Experiment gestartet haben, welches nach meinem Empfinden auch erstaunlich gut angelaufen ist und von den Teilnehmern gut angenommen wird. Wir sind zwei Wochen vor den Osterferien mit Hilfe des Programms „Zoom“ live gegangen und haben uns auf diese Art und Weise online „getroffen“. Ein Vorteil von Zoom ist, dass man dieses Programm sowohl mit einem Laptop als auch mit einem Handy verwenden kann, so dass die Teens und Jugendlichen auch ohne den Besitz eines Computers oder Laptops die Möglichkeit haben, an den Treffen teilzunehmen. Da die allermeisten Laptops und Handys eine Kamera haben, kann man sich auf diesem Wege auch gegenseitig sehen. Selbstverständlich ersetzt dieser digitale Weg keine Gemeinschaft, bei der man sich wirklich begegnet – für die Übergangszeit, in welcher wir uns nicht in der Realität treffen dürfen, ist dies aber eine gute Alternative, um Gemeinschaft erleben zu können.
Am Anfang war es eine spannende Angelegenheit, ob das mit der Internetverbindung über Zoom soweit alles stabil läuft und ob dieses Experiment gut angenommen wird. Gott sei Dank – und das ist wörtlich zu nehmen – läuft es aber bei den allermeisten Mitarbeitern und Teilnehmern der Jugend und des Teenkreises flüssig und ohne große Zwischenfälle. Und wie oben schon angekündigt, wurde dieses Projekt von den Teilnehmern auch sehr gut angenommen, so dass wir uns regelmäßig mit durchschnittlich etwa 25-30 Personen treffen konnten (siehe Bild: Hier seht ihr 20 Personen, weil durchschnittlich etwa 5-10 Personen, die nicht auf dem Bild eingeblendet sind, ohne Video dabei sind, um so ihre Internetleitung nicht zu sehr zu belasten und somit der Andacht besser folgen zu können). Für die Übergangszeit haben wir auch den Teenkreis und die Jugend zusammengelegt, damit jeder die Gelegenheit hat, zweimal in der Woche dabei zu sein und Gemeinschaft erleben zu können.
Unsere Treffen laufen ähnlich wie das Programm im Teenkreis und der Jugend ab: Nachdem alle sich eingewählt haben, gibt es eine kurze Begrüßung und gegebenenfalls ein paar Ansagen. Dann singen wir tatsächlich über diesen Weg auch zwei oder drei Lieder zusammen. Das funktioniert so, dass diejenigen, die uns bei der Musik begleiten (in der Regel Andi und Benni Lück), von sich zu Hause aus Musik machen und jeder vor seinem Gerät mitsingt. Der Text wird dabei live eingeblendet. Nach der Musik hält einer von den Mitarbeitern, der sich vorbereitet hat, die Andacht. In den bisherigen Einheiten vor den Osterferien haben wir uns vier biblische Promis und ihren Umgang mit Einsamkeit angeschaut, welche diese Personen in unterschiedlichen Situationen erlebt haben: Noah auf der Arche, Josef im Gefängnis, Johannes der Täufer in der Wüste und Jesus in der Versuchung. In die Andacht eingebaut oder im Anschluss an die Andacht haben wir oft noch Kleingruppen durchgeführt. Bei diesen werden durch eine Funktion des Programms alle Anwesenden in Räume aufgeteilt, so dass man sich nur noch als die jeweilige Kleingruppe hören und sehen kann. Im Anschluss an diese Kleingruppenzeit werden dann alle wieder in den Hauptraum zurückgeführt, so dass sich alle wieder hören und sehen können. Mit einem gemeinsamen Lied wurden die meisten der bisherigen Treffen dann abgerundet.
Insgesamt bin ich sehr dankbar, dass wir uns auf diesem Wege auch in der aktuellen Situation als Jugend und Teenkreis gemeinsam treffen können. Es ist wirklich schön, wenn man sich in dieser Zeit der eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten gegenseitig sehen und hören kann und somit Gemeinschaft erlebt. Vieles läuft soweit ganz gut an, auch wenn es sicherlich noch ein paar Kleinigkeiten gibt, die wir verbessern können. Alles in allem bin ich aber äußerst dankbar, dass sehr viele Teens und Jugendliche regelmäßig mit dabei sind und die Mitarbeiter voll und ganz mitziehen, so dass wir bisher schöne und gesegnete Online-Treffen erleben durften.
Ich hoffe, dass ich euch als Gemeinde einen kurzen und aufschlussreichen Einblick darüber geben konnte, wie unsere aktuelle Teenkreis- und Jugendarbeit in Zeiten der Corona-Krise aussieht. Ich möchte euch darüber hinaus auch darum bitten, für die Teens und Jugendlichen zu beten, dass diese jetzt in diesen außergewöhnlichen Umständen auch viel Zeit mit Gott verbringen und durch die Online-Gemeinschaft im Glauben gestärkt werden.
Matthias Lederich