Die Anfänge der Freien evang. Gemeinde in Bösingfeld reichen an den Anfang des 20. Jh. zurück. 1906 entsandte das “Evangelisationskomitee” des Bundes Freier evangelischer Gemeinden den Evangelisten Hermann Möller ins Lipperland, nahe Hameln. Er leistete zu Fuß und mit dem Fahrrad harte Pionierdienste. Bei seinen Wanderungen durch das Weserbergland gelangte er bald nach Linderbruch. Er fand bei der Witwe Karoline Pape Aufnahme. Sie stellte ihre Wohnstube für Bibelstunden zur Verfügung. Dies ist wohl die Keimzelle der Freien evangelischen Gemeinde Extertal-Bösingfeld.
Nach dem Ersten Weltkrieg wirkte der Prediger Gustav Bunte in unserer Region. Am 4. November 1928 gründeten dann 27 Christen in Brake eine Freie Gemeinde. Sie war ein Zusammenschluss von Hauskreisen in Brake, Barntrup, Bösingfeld, Diestelbruch, Herbrechtsdorf, Humfeld, Lüdenhausen, Linderbruch, Schwelentrup und Steinegge. 1929 erfolgte der Anschluss an den übergemeindlichen “Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland”.
Erst Anfang der 30er Jahre verlegte die “Freie evangelische Gemeinde Brake” ihren Sitz nach Bösingfeld, weil dort das Maschinenhaus einer früheren Ziegelei (Exterbreite) erworben und zu einem Gemeindehaus mit Predigerwohnung umgebaut werden konnte. Die Einweihung fand am Pfingstsonntag, dem 4. Juni 1933, statt. Damit wurde Bösingfeld zum Mittelpunkt der Gemeindearbeit. Im Jahre 1941 schloss sich die Gemeinde Krainhagen (bei Obernkirchen) mit ihren Stationen (Hauskreisen) Deckbergen, Stemmen und Lohfeld der Freien evangelischen Gemeinde Bösingfeld an.
Die Gemeinde wuchs zunächst nur langsam. Erst in den 60er und 70er Jahren nahmen die Mitgliedszahlen zu. Ein Höhepunkt war die Feier zum 50-jährigen Gemeindejubiläum 1978. 1980 erwarb die Gemeinde die ehemalige Grundschule an der Mühlenstraße und baute sie zu einem modernen Gemeindezentrum mit Predigerwohnung um. Das zahlenmäßige Wachstum der Gemeinde nahm nun Fahrt auf, auch durch viele Aussiedlerfamilien, die nach der Wende nach Deutschland zurückkehrten. Bald war der Platz wieder zu eng. Abhilfe schuf ein 2,5 Millionen DM teurer Erweiterungsbau, der am 3. Juli 1994 nach dreizehnmonatiger Bauzeit bezogen werden konnte. Heute steht ein Gottesdienstraum mit 400 Sitzplätzen zur Verfügung, der flexibel noch um 150 Sitzplätze erweitert werden kann.
Die FeG Extertal-Bösingfeld hat heute ca. 250 Mitglieder und einen großen Freundeskreis. Rückgrat unserer Gemeinde sind die engagierten und zuverlässigen Mitarbeiter, die gerade im Bereich der Kinder – und Jugendarbeit seit Jahren eine herausragende Arbeit machen.
Bastian Meyer