Unter diesem herausfordernden Motto stand die diesjährige Allianz-Gebetswoche. In der Zeit vom 12. bis 19.1.2025 fanden auch bei uns im Extertal gemeinsame Veranstaltungen der drei evangelisch reformierten Kirchengemeinden Bösingfeld, Almena und Silixen und der Freien evangelischen Gemeinde Extertal statt.
Als Auftakt gab es einen gemeinsamen Gottesdienst in der Kirche in Bösingfeld, der von allen beteiligten Gemeinden mit gestaltet wurde. Das war eine sehr besondere Veranstaltung, bei der Pastoren und Mitglieder aller beteiligten Kirchen mitgewirkt und teilgenommen haben. In der folgenden Woche haben wir uns an jedem Abend an einem anderen Ort getroffen, so dass jede teilnehmende Kirchengemeinde ein- oder mehrmals als Gastgeber fungierte. Die einzelnen Veranstaltungen standen jeweils unter einem speziellen hoffnungsvollen Thema: Hoffnung für die Gemeinde – Hoffnung für die Welt – Hoffnung für den Nächsten Hoffnung verbreiten – Hoffnung schöpfen – Hoffnung erleben – Hoffnung bewahren Hoffnung bringt ans Ziel!
Als Grundlage für die Andachten zu den entsprechenden Themen dienten Verse aus dem letzten Kapitel des 1. Briefs von Paulus an die Gemeinde in Thessalonich (1. Thessalonicherbrief 5:12-25) Dabei handelt es sich überwiegend um eine Aufzählung von hilfreichen Anweisungen und Ermahnungen, die der Apostel Paulus in seinem Brief an die Gemeinde geschrieben hat. Mit diesen Anweisungen haben wir uns in der vergangenen Woche eingehender beschäftigt. Und was auf den ersten Blick vielleicht ziemlich unrealistisch erscheinen mochte, hat sich beim Nachdenken darüber doch als sehr weise und hilfreich entpuppt. Unser Zusammenleben in der christlichen Gemeinde, aber auch in der Familie oder Gesellschaft kann eine gravierende Veränderung erfahren, wenn wir uns diese Anweisungen neu vor Augen halten. Leider musste ich selbst auch an vielen Stellen bekennen, dass ich das unmöglich umsetzen kann. Aussagen wie „betet ohne Unterlass“ und „seid dankbar in allen Dingen“ oder „meidet das Böse in jeder Gestalt“ stellen mich vor scheinbar unlösbare Herausforderungen. Aber dabei bleibt Paulus zum Glück nicht stehen.
Seine Auflistung der Dienstanweisungen gipfelt in den Versen 23 und 24: „ER aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn JESUS CHRISTUS. Treu ist ER, der euch ruft; ER wird’s auch tun!“
Damit wurde und wird unser Blick auf den gelenkt, der bei all unserer Unvollkommenheit und unserem Versagen der Treue und Verlässliche ist und bleibt: Jesus Christus! Im Zentrum all der Veranstaltungen stand das gemeinsame Gebet, das jeweils in drei Blöcke aufgeteilt war: Lob & Dank, Buße und Fürbitte. Diese Unterteilung hat dabei geholfen, dass unser Blick zuerst auf Gottes Größe und Allmacht, seine Liebe zu uns Menschen und sein Handeln mit uns gelenkt wurde. Danach haben wir über unsere eigene Schuld und unser Versagen nachgedacht, und wir haben das dann bewusst gemeinsam oder auch in der Stille vor Gott bekannt. Erst danach wurden in der Fürbitte die Anliegen der unterschiedlichen Kirchen und Gemeinden, aber auch persönliche, lokale und globale Schwierigkeiten und Probleme in den Fokus genommen. Es war sehr ermutigend, dass wir als Menschen aus den unterschiedlichen Kirchen und Gemeinden gemeinsam für diese Anliegen beten konnten. Das gemeinsame Gebet hat für mich diese Woche zu einer sehr besonderen Zeit werden lassen. Wie bereits in den vergangenen Jahren ist meine Wertschätzung für die Menschen aus den anderen Gemeinden hier im Extertal durch die Allianz-Gebetswochen sehr gestiegen, und mir sind ihre Nöte und Freuden wieder neu wichtig geworden. Diese Woche war wieder eine Zeit, bei der wir über den Tellerrand unserer eigenen Kirche oder Gemeinde schauen durften.
Unter dem Thema ‚miteinander Hoffnung leben‘ durften wir einige sehr besondere Stunden miteinander erleben. Bei allen globalen und lokalen, politischen und ökologischen aber auch gemeindlichen und persönlichen Herausforderungen, die das vor uns liegende Jahr mit sich bringen wird, dürfen wir im Aufblick auf unseren gemeinsamen Herrn und Heiland Jesus Christus hoffnungsvoll in die Zukunft gehen. Die Allianz-Gebetswoche hat uns darin ermutigt aber auch herausgefordert, als Christen hier im Extertal für die Hoffnung einzutreten, die uns in unserem gemeinsamen Glauben und Vertrauen auf Jesus Christus vereint.
Der Gottesdienst zum Abschluss der Woche stand unter dem Thema „Hoffnung bringt ans Ziel!“ Dabei wurde uns noch einmal sehr eindrücklich vor Augen geführt, dass es sich bei dieser Hoffnung nicht um eine billige Vertröstung oder einen frommen Wunsch handelt, sondern dass diese Hoffnung über unser irdisches Leben hinaus bis in die ewige Herrlichkeit bei Gott reicht. Dieses Ziel wollen wir einer ängstlichen und vielfach hoffnungslosen Gesellschaft weitergeben. Wir dürfen gemeinsam mit der Hoffnung des Evangeliums von Jesus Christus dem zunehmenden Un- und Aberglauben unserer Zeit entgegentreten. Dazu haben mir diese Veranstaltungen wieder neu Mut gemacht, und ich bin von Herzen dankbar, dass ich das mit vielen anderen gemeinsam erleben durfte.
Esther Behrends