Unter diesem Thema stand der diesjährige Pilgergottesdienst. Am 18. August hatte die evangelische Allianz Extertal zu einem gemeinsamen Gottesdienst der drei evangelischen Kirschengemeinden Bösingfeld, Silixen und Almena und der Freien evangelischen Gemeinde Extertal in die Kirche nach Almena eingeladen. Bereits vor dem Gottesdienst ging der Blick von den Verantwortlichen und vielen Teilnehmern immer wieder nach oben, denn das Wetter war an diesem Tag sehr durchwachsen. Die Leitung des Gottesdienstes hatte Stephan Lambrecht zusammen mit Pfarrer Jörn Schendel. Bereits in der Einleitung haben wir ganz praktisch den Zweck von Scheuklappen bei einem Pferdegeschirr vorgeführt bekommen. Diese Klappen helfen dem Pferd, nach vorne ausgerichtet zu bleiben und sich nicht von Nebensächlichkeiten ablenken oder irritieren zu lassen. Und in der Predigt hat Pastor Johann Schick anhand von Psalm 121 mit vielen anschaulichen Bildern und persönlichen Erfahrungen den Zuhörern sehr eindrücklich vor Augen geführt, wie wichtig die richtige Blickrichtung bei Wanderungen oder Kletterpartien ist, und welche katastrophalen Folgen es haben kann, wenn wir unseren Blick in gefährlichen Situationen nicht auf den Weg vor uns gerichtet halten. Bei allem ging es aber letztlich um den Blick auf Jesus, der uns in unserem Leben hilft, ihm nachzufolgen, und der versprochen hat, uns auch auf schwierigen Wegstrecken beizustehen und sicher ans Ziel zu bringen.
Nachdem es während des gesamten Gottesdienstes noch ziemlich stark geregnet hatte, klarte das Wetter anschließend auf, so dass wir doch zuversichtlich zu der geplanten Pilgertour starten konnten. Nach kurzer Pause, Stärkung beim Kirchkaffee und Wechsel der Schuhe ging die Wanderung über den Rosenberg zunächst in Richtung Breidingsberg. Unterwegs haben wir immer wieder Halt gemacht, und unter Stephan Lambrechts Führung wurde unser Blick auf Besonderheiten in unserer Umgebung gerichtet. Es war sehr beeindruckend, wie manchmal nach kurzer Wegstrecke der Blick von der Weite über Felder, Wälder und Wiesen plötzlich vor der Wand eines alten Steinbruchs endete, den man als Ortsunkundiger an dieser Stelle gar nicht vermutet hätte. Zwischendurch war es aber auch wichtig, den Blick nach unten auf den zum Teil ziemlich rutschigen Weg zu richten.
Stephan hat an den unterschiedlichsten Stellen einen kleinen Impuls gegeben, und wir haben jede kurze Pause mit dem Refrain des Liedes „Viele Wege gibt es auf dieser Welt“ beendet.
Vom Breidingsberg ging es weiter durch den Wald und am Rande eines Maisfeldes entlang über Laßbruch nach Kükenbruch. Dort haben wir eine etwas längere Pause eingelegt und unsere Wegzehrung vertilgt. Leider fing es dann wieder an zu regnen, so dass wir den Rückweg nach Almena nicht mehr trocken zurücklegen konnten. Das hat aber die gute Stimmung und die fröhliche Gemeinschaft nicht beeinträchtigt. Wir haben uns nur umso mehr gefreut, als wir bei unserer Rückkehr im Daniel-Schäfer-Haus mit Kaffee, Tee, Kuchen und belegten Brötchen von Petra Lambrecht empfangen wurden. Bei einem gemütlichen Beisammensein im Gemeindehaus konnten wir diese Pilgertour von insgesamt etwa 10 Kilometern dankbar abschließen.
Die Worte des oben genannten Refrains sind ein Gebet, das ich gerne von diesem besonderen Sonntag mitnehmen und immer wieder zu meinem persönlichen Gebet machen möchte:
„Weise mir, HERR, deinen Weg, dass ich wandle in deiner Wahrheit. Lass mich’s erkennen, o HERR, und bekennen, dass du nie einen Fehler machst! Weise mit, HERR, deinen Weg, dass ich wandle in deiner Wahrheit, und all mein Sinnen und alles Beginnen möcht‘ ich, dass du, HERR, überwachst!“
Esther Behrends