1,5 Tage Gebet. Das und vieles mehr erwartete uns auf der ersten Gebetskonferenz vom Bund Freier evangelischer Gemeinden. Die Erwartungen innerhalb unserer 10-köpfigen Gruppe waren unterschiedlich hoch, die Neugierde groß.
Alltag, Stress, Ruhelosigkeit. Ein schnelles Gebet, eine Danksagung, Klagen, Bitten und Flehen. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mein Gebetsleben sieht manchmal genauso aus. Gerade mal so die Zeit, das Wichtigste mit Gott zu teilen, jedoch keine Zeit, um auch mal auf eine Antwort zu hören. Dabei sehnen wir uns alle nach bedingungsloser Liebe und einer Beziehung zu Gott, die nicht einseitig ist.
Die Konferenz startete mit Lobpreis und einem Impuls von Henrik Otto, in dem er die Begriffe Sehnsucht und Ebenbildlichkeit in den Fokus rückte. Die Welt lehrt uns, dass die Besten geehrt und die Schlechtesten verHören. Beten. Inspirieren. achtet oder gar vergessen werden, so Otto. Nicht so bei Gott: Dieser lädt uns ein, in Beziehung mit ihm zu treten.
Der Samstag war weitestgehend von praktischen und persönlichen Gebetszeiten geprägt. An dieser Stelle hätte ich mir gewünscht, dass es eine bessere bzw. überhaupt eine Einführung zu den verschiedenen Gebetsformen gegeben hätte. Besonders das „hörende Gebet“, also das bewusste Hören auf Gott, welches sich auch durch prophetische Impulse zeigen kann, hat bei einigen Teilnehmern unserer Gruppe zu Unsicherheiten geführt. Dies hätte vermieden werden können.
Ich persönlich sehe in dem bewussten Hören auf Gott eine großartige Bereicherung für mein Christsein. Hier gibt es noch viel zu lernen. Ich wünsche mir zudem mehr Offenheit und den Mut, Gott im Alltag wirklich hören zu wollen und das eigene Handeln danach auszurichten. Die Prophetie, die wir ja prüfen sollen, gilt es aber für uns erstmal wieder neu zu entdecken.
Innerhalb der 1,5 Tage durften wir als Gruppe hinhören, zur Ruhe kommen, aber auch Unterschiedlichkeiten erkennen und besprechen. Passend zur Jahreslosung „Prüft alles und das Gute behaltet“ hatten wir eine intensive Zeit mit guten Gesprächen, spannenden Diskussionen, neuen Impulsen und einer tollen Gemeinschaft. Für mich persönlich war die Gebetskonferenz ein weiterer Schritt dahingehend, unseren großen Gott besser zu verstehen.
Jana Schulz