Werdet stark, weil ihr mit dem Herrn verbunden seid! Lasst euch mit seiner Macht und Stärke erfüllen! (Epheser 6,10)
Eine kleine Tat mit großen Folgen!
Es klingt fast wie ein Märchen, doch die folgende Geschichte ist eine wahre Begebenheit. Vor einigen Jahren erlebte eine Frau in der Vorweihnachtszeit, wie eine kleine Tat große Auswirkungen hatte. Alles begann damit, dass die Frau, Alexandra, an einem Montag eine Auszeit brauchte. Sie war erkältet und erschöpft und hatte gerade mit ihrem Mann gestritten. Ihre Kinder hatten Weihnachtswünsche, die sie ihnen finanziell nicht erfüllen konnte, und der Hund hatte gerade den frisch geputzten Hausflur verdreckt. In all dem Chaos wollte sie einen Moment verschnaufen: Daher setzte sie sich ins Auto und fuhr zu McDonald’s. Eigentlich wusste sie, dass sie sich das nicht leisten konnte, aber sie fand, sie hätte sich einfach eine kleine Auszeit verdient. Während sie ihr Kleingeld im Portemonnaie zählte und überlegte, was sie sich leisten konnte, sprach sie ein Gebet: „Herr, ich weiß, dass du da irgendwo bist, aber manchmal ist es schwer zu glauben, dass es dich wirklich kümmert, was auf dieser Welt so vor sich geht. Denn wenn es dich kümmern würde, warum passiert mir dann all das hier auf einmal? Nichts von alledem habe ich im Griff oder könnte etwas daran ändern, und keiner kann mir helfen, außer dir … und ich habe das Gefühl, du willst nicht … es wäre alles nicht so schlimm und alle Mühe wert, wenn ich nur wüsste, dass du meine Gebete hörst. Ich weiß, es ist viel verlangt, aber kannst du mir bitte irgendein Zeichen geben, dass du mich hörst? Irgendein Zeichen, dass deine Freundlichkeit auf dieser Welt immer noch vorhanden ist. Es ist gar nicht nötig, dass du alle meine Probleme einfach verschwinden lässt, aber zeige mir doch ganz deutlich, dass du meine Gebete hörst!“
Um Zeit zu sparen, betrat Alexandra gar nicht erst das Schnellrestaurant, sondern fuhr mit dem Auto zum Drive-in-Schalter. Ihr Gebet wurde durch die Stimme aus dem Lautsprecher unterbrochen, und sie gab ihre Bestellung auf. Als Alexandra am Verkaufsfenster ihr Essen entgegennahm und bezahlte, hatte sie noch einen Dollarschein übrig. In diesem Moment hörte sie eine leise Stimme sagen: „Gib den Dollar, den du übrighast.“ Klipp und klar und einfach so, ohne Paukenschlag oder Orchester im Hintergrund. Im Nachhinein weiß Alexandra gar nicht mehr, warum sie auf die Stimme hörte. Auf jeden Fall sah sie den jungen Verkäufer an und sagte ihm: „Das wird Ihnen jetzt vielleicht merkwürdig vorkommen, aber ich möchte, dass Sie den Dollarschein hier nehmen und ihn an die Rechnung des Autos hinter mir heften. Und wünschen Sie den Mitfahrern bitte frohe Weihnachten!“ Der junge Verkäufer fand die Idee gut, und Alexandra fuhr wieder nach Hause. An das Gebet oder den Dollar dachte sie nicht mehr.
Zwei Tage später blätterte Alexandra die Zeitung durch, und ihr Blick fiel auf eine große Überschrift: „McDonald’s sucht Heldin des Tages.“ Darin stand die Geschichte, wie ein kleiner Akt der Freundlichkeit einer sechsköpfigen Familie in einer verzweifelten Situation geholfen hatte. Was war geschehen? Nachdem Alexandra ihren Dollarschein als Geschenk für den nächsten Kunden zurückgelassen hatte, verdoppelte dieser den Betrag für das nächste Auto in der Schlange. Jeder folgende Kunde bekam den Betrag angeboten, aber wollte ihn nicht annehmen. Stattdessen legten viele Kunden etwas dazu, sodass am Ende des Geschäftstages aus dem einen Dollar 2500 geworden waren. Fünf Minuten vor Ladenschluss betrat ein erschöpfter Familienvater das Lokal. Er bestellte für seine sechsköpfige Familie etwas zu essen und erzählte, dass ihr Auto einige Kilometer entfernt liegengeblieben war, gerade während des Umzugs in eine neue Stadt. Der Mann staunte nicht schlecht, als ihm der Manager des Schnellrestaurants das gesammelte Geld überreichte. Es reichte für die Reparatur des Autos, eine Übernachtung in einem Motel und die erste Monatsmiete. So konnte durch eine kleine Tat einer Familie in Not geholfen werden.
Alexandra meldete sich daraufhin in einem Leserbrief anonym bei der Zeitung – Alexandra ist nur ihr Deckname. Als große Heldin sieht sie sich nicht. Sie schreibt: „Wenn Gott an diesem Tag nicht gewirkt und gehandelt hätte, wäre das alles nicht passiert. Wer den Helden von McDonald’s sucht, soll einfach nach oben in Richtung Himmel schauen. Ich glaube nicht, dass er Interviews gibt, aber ich bin ganz sicher, dass er Ihnen gern antwortet, sollten Sie noch Fragen haben. Meine jedenfalls hat er beantwortet. Ich weiß, dass alle meine Probleme im Vergleich mit seiner Größe klein sind, und dass er mit allem fertig wird.“
Ich finde es ermutigend zu hören, wie Gott oft durch kleine und unscheinbare Dinge wirkt. Gerade in diesen Tagen denken wir wieder daran, dass auch Jesus klein und unscheinbar in die Welt kam. Doch Gott hatte Großes mit ihm vor. Durch dieses Kind rettete er die Welt. Wenn es Ihnen auch so geht, dass Sie sich manchmal fragen: „Was kann ich mit meiner kleinen Kraft und meinen wenigen Möglichkeiten überhaupt verändern, angesichts der großen Not in dieser Welt?“, dann denken Sie daran, dass es nicht auf unsere Kraft ankommt. Entscheidend ist Gottes Wirken! So drückt es auch Paulus im dritten Kapitel des Epheserbriefs aus: „Ihm, der mit seiner unerschöpflichen Kraft in uns am Werk ist und unendlich viel mehr zu tun vermag, als wir erbitten oder begreifen können, ihm gebührt durch Jesus Christus die Ehre in der Gemeinde von Generation zu Generation und für immer und ewig. Amen.“
Im Vertrauen auf diesen starken Gott, wünsche ich Ihnen eine gesegnete Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr 2018!
Jens Deiß