Nie wieder!
Unter diesem Motto stand die ganze Veranstaltung.
An der Stelle der ehemaligen Synagoge im Südhagen trafen wir uns und hörten einiges über ehemalige jüdische Mitmenschen aus Bösingfeld, sowie über die Idee, hier einen Gedenkstein zu errichten. Das Symbol eines zerstörten Davidsterns finde ich sehr eindrucksvoll. Weiter ging es zum jüdischen Friedhof. Hier las Pastor Timm das jüdische Totengebet vor, und mir wurde deutlich, hier auf diesem Friedhof haben Menschen ihre Liebsten begraben und beweint.
Das letzte Grab stammt aus dem Jahre 1930, und mir kam der Gedanke: „Wer hat denn noch Beziehungen zu jüdischen Mitmenschen? Wer kennt noch welche?“ Mir wurde klar, es fehlen 6 Mio. Juden, zu denen niemand mehr Kontakt haben kann. Eine erschütternde Erkenntnis. Bei der anschließenden Gedenkfeier in der Gemeinde waren viele Stühle besetzt. Alle Beiträge waren sehr beeindruckend, ob musikalisch, oder auch die verschiedenen Szenen, die die Schüler aufführten. Es gab eine sehr eindrückliche Erklärung zur Entstehung des Antisemitismus, und auch der Bürgermeister meldete sich zu Wort.
Als wir die Gemeinde verließen, stand draußen ein Polizeiwagen und das „Nie Wieder!“ stand mir vor Augen. Hoffentlich!
Christa Maurer