Als Steffi L. mich dieses Jahr fragte, ob ich ihr beim diesjährigen Weihnachtsstück helfen würde, brauchte ich nicht mal fünf Sekunden zu überlegen und war sofort dabei. Das Datum stand schon, der große Tag sollte der 17.12.2023 sein.
Nun ging es los. Fragen über Fragen:“ Was wollen wir machen? Wer sollte mitspielen? Haben wir überhaupt genug Kinder, die mitmachen möchten?“
Der erste Schritt wurde festgelegt: Was wir brauchten, war ein Stück! Steffi L. startete die Suche, es wurde überall gesucht, gegoogelt, gefragt, gekauft und gelesen. Es sollte lustig sein, aber auch den Grund von Weihnachten widerspiegeln. Nach einigem Hin und Her wurde eine Entscheidung getroffen: Wir nehmen „Bethlehem begrüßt den Gottessohn“.
Nun kam Schritt 2: Was wir brauchten, waren Kinder! Und nicht gerade wenig, 20 müssten es sein. Auch dies wurde von Steffi L. ruckzuck erledigt, wie, ist mir ein absolutes Rätsel, und auch die Termine zum Proben jeden Freitag (Start 27.10 um 17 Uhr) wurden festgelegt. Bühnenbilder wurden aus unserem umfangreichen Preußer-Requisiten-Fundus ausgesucht und in die Rahmen geklemmt.
Die Proben begannen, chaotisch, aber mit motivierten Kindern, die einen die stressige Arbeitswoche von der ersten Minute der Probe an vergessen ließen. Die Texte wurden am Anfang abgelesen, und nach jeder Probe habe ich, Steffi B., versucht, einen neuen Snack als Belohnung bereitzustellen. „Mit Speck fängt man Mäuse“, hat meine Oma immer gesagt.
Die Freitage flogen an uns vorbei, immer mit der Sorge: Bleiben die Schauspieler gesund? Wer kommt und was ist mit dem Auswendiglernen?
Ab dem 01.12. wurde es ernst, kein Ablesen mehr erlaubt! Beim Texthänger, sollte ich, Steffi B., als Souffleuse aushelfen. Das Problem war hier: Wo sind wir eigentlich im Text; oder auch frustrierte Schauspieler, denen ein falscher Text zum Üben mit nach Hause gegeben worden war.
Am nächsten Freitag, dem 08.12 wurde ein Stück der Bühne aufgestellt. Schnell stand fest: Was wir brauchten war ein BühnenbildVersteller! Auch dies wurde kurzerhand von Steffi L. entschieden: „Das macht mein Mann!“
In der folgenden Woche wurde, dank Steffi L, das ganze Bühnenbild zur Perfektion zusammengetragen: Strohballen, Feuerschalen, Planen, Gardinen und und und…
Kostüme wurden aus sämtlichen Ecken gekramt und den geduldigen Schauspielern übergestülpt. Alle fieberten der großen Aufführung entgegen.
Am 16.12 um 10 Uhr war die große Generalprobe! Das erste Mal mit Mikros! Unser Tontechniker Otto, mit Nerven aus Stahl, behielt den Überblick und wies alle ein. Matthias und Melli schauten sich das ganze Spektakel aus sicherer Entfernung an, um sich letzte Inspirationen zur Leitung und Predigt zu holen. Ich wurde etwas panisch, es war alles etwas holprig. Dank Judith Friedmann gab es mittags Nudeln mit Bolognese, die Nerven beruhigten sich.
Am nächsten Tag war es soweit, die große Aufführung stand an. Viertel nach neun die erste Erleichterung: Alle Schauspieler waren gesund! Kostüme wurden angezogen, Mikros festgeklemmt, Schauspieler an ihre Position gesetzt. Es wurde nicht viel gesprochen, Anspannung stand in der Luft, dann ging es los.
Ich saß vorne bereit, bei einem Texthänger Hilfestellung zu leisten. Alles lief wie am Schnürchen, kein Hänger, die Kinder waren fantastisch. Ich bekam Tränen in die Augen, weil ich mich so sehr für sie freute. Strahlende Gesichter, eine Verbeugung und dann war alles vorbei. Erleichterung machte sich breit, aber auch ein Gefühl von: „Schade es ist vorbei!“
Wir möchten uns bei allen bedanken, die uns zur Seite gestanden haben:
• Otto unserem Tontechniker,
• dem Bühnenbild-Versteller,
• und natürlich unseren großartigen Schauspielern.
Vor allem aber bedanken wir uns bei unserem Herrn, denn ohne IHN wäre all das hier nicht möglich gewesen !!!
Steffi u. Steffi